Hackerangriffe sind eine der größten Bedrohungen für Unternehmen. Hacker suchen gezielt nach Schwachstellen, um Daten zu stehlen, Systeme zu manipulieren oder Unternehmen zu erpressen. Wenn Sie glauben, nur große Konzerne seien betroffen, täuschen Sie sich. Auch kleine und mittlere Unternehmen geraten zunehmend ins Fadenkreuz. Doch wie erkennen Sie, dass Ihr Unternehmen gehackt wurde und welche Schritte müssen Sie tun, wenn Sie betroffen sind?
In diesem Blogartikel erfahren Sie, welche Anzeichen auf einen Hackerangriff hinweisen, wie Sie im Ernstfall richtig reagieren und wie Sie sich vor einem Hackerangriff schützen können.
Anzeichen für einen Hackerangriff
Hackerangriffe können unbemerkt beginnen und zunächst kaum Spuren hinterlassen. Doch es gibt Hinweise, die auf eine mögliche Sicherheitsverletzung hinweisen. Achten Sie auf folgende Anzeichen, um schnell reagieren zu können:
- Ihr System wird plötzlich langsamer oder stürzt ab: Rechner reagieren träge, Programme frieren ein und Serververbindungen brechen ab? Solche unerklärlichen Performance-Probleme deuten oft auf Schadsoftware hin, die im Hintergrund Daten ausspioniert oder einen Hackerangriff vorbereitet.
- Sie bemerken unbekannte Logins oder verdächtige Aktivitäten: Plötzlich gibt es Anmeldeversuche zu ungewöhnlichen Zeiten oder aus Regionen, in denen Ihr Unternehmen nicht aktiv ist. Prüfen Sie regelmäßig die Protokolle, um solche Auffälligkeiten frühzeitig zu entdecken.
- Daten oder Dateien ändern sich ohne erkennbaren Grund: Plötzlich sind wichtige Dokumente verschwunden, Inhalte wurden verändert oder Dateien lassen sich nicht mehr öffnen. Hackerangriffe machen sich oft durch verschlüsselte Dateien mit neuen Endungen bemerkbar.
- Unerwartete E-Mails oder Warnungen tauchen auf: Phishing-Mails sind nach wie vor ein beliebtes Einfallstor für Angreifer. Sie fordern Sie auf, auf Links zu klicken oder Anhänge zu öffnen. Sobald das passiert, installiert sich oft Schadsoftware. Nehmen Sie Sicherheitswarnungen immer ernst und schulen Sie Ihr Team, verdächtige Nachrichten zu erkennen.
- Sie verlieren plötzlich den Zugriff auf Systeme: Wenn Passwörter plötzlich nicht mehr funktionieren oder Nutzerkonten gesperrt werden, könnte ein Angreifer die Kontrolle übernommen haben. Besonders gefährlich ist es, wenn Administrator-Konten betroffen sind.
- Ungewöhnlicher Datenverkehr fällt auf: Wenn große Datenmengen ohne ersichtlichen Grund das Netzwerk verlassen, kann dies ein Zeichen für Datendiebstahl sein. Tools zum Netzwerk-Monitoring helfen Ihnen, solche Aktivitäten zu erkennen.
- Sie erhalten eine Lösegeldforderung: Ransomware hinterlässt oft eine Nachricht auf dem Bildschirm. Die Angreifer erklären, dass sie Ihre Daten verschlüsselt haben und bieten an, sie gegen eine Zahlung wieder freizugeben. Gehen Sie auf solche Forderungen nie ein, sondern ziehen Sie sofort Experten hinzu.
Notfallplan: Diese 7 Schritte sollten Sie bei einem Hackerangriff tun
Wenn Sie verdächtige Anzeichen für einen Hackerangriff bemerken, zählt jede Minute. Hier sind sieben Schritte, die Sie im Ernstfall einleiten sollten:
1. Trennen Sie die betroffenen Geräte vom Netzwerk
Trennen Sie sofort alle kompromittierten Geräte vom Netzwerk. So verhindern Sie, dass sich die Schadsoftware weiter verbreitet. Vergessen Sie dabei nicht, sowohl Kabel- als auch WLAN-Verbindungen zu unterbrechen.
2. Alarmieren Sie Ihr IT-Sicherheitsteam
Informieren Sie Ihr internes IT-Team oder externe Experten. Sie analysieren die Bedrohung, stoppen den Hackerangriff und sichern wichtige Beweise. Je schneller Sie reagieren, desto geringer sind die Schäden.
3. Sichern Sie alle verfügbaren Systemprotokolle
Die Protokolle liefern wichtige Hinweise darauf, wie der Hackerangriff ablief und wo der Eindringling ansetzte. Sichern Sie sie daher sofort, bevor Hacker sie löschen oder manipulieren. Experten für IT-Sicherheit können diese Daten professionell auswerten und forensische Analysen durchführen, um das genaue Einfallstor der Hacker zu ermitteln.
4. Prüfen und stellen Sie Backups wieder her
Überprüfen Sie, ob Ihre Backups intakt sind. Wenn ja, können Sie betroffene Systeme wiederherstellen. Lassen Sie das Backup vor der Wiederherstellung von IT-Experten auf Schadsoftware scannen, damit Sie den Virus nicht erneut ins Netzwerk bringen.
5. Ändern Sie alle Passwörter und überprüfen Sie die Zugriffsrechte
Wechseln Sie sämtliche Zugangsdaten, besonders bei kritischen Systemen und Administrator-Konten. Aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Kontrollieren Sie zudem, ob unberechtigte Nutzerkonten erstellt wurden.
6. Identifizieren und schließen Sie die Schwachstelle
Finden Sie heraus, wie die Angreifer ins System gelangt sind. Wurden Software-Updates verpasst? Gab es eine ungesicherte Schnittstelle? Beauftragen Sie IT-Sicherheitsexperten mit einem umfassenden Security-Check, um Schwachstellen gezielt aufzudecken und zu beseitigen.
7. Informieren Sie Behörden und betroffene Personen
Wenn personenbezogene Daten betroffen sind, müssen Sie die Datenschutzbehörde innerhalb von 72 Stunden informieren. Kommunizieren Sie zudem transparent mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern, damit sie ebenfalls Schutzmaßnahmen ergreifen können.
So schützen Sie Ihr Unternehmen langfristig
Ein Hackerangriff kann verheerende Folgen haben: Daten gehen verloren, Produktionsprozesse werden unterbrochen und das Vertrauen von Kunden schwindet. Deshalb sollten Sie proaktiv handeln, anstatt nur auf Hackerangriffe zu reagieren.
- Prüfen Sie Ihre Sicherheitsstrategie regelmäßig: Sicherheitsmaßnahmen, die heute effektiv sind, können morgen schon veraltet sein. Führen Sie deshalb in regelmäßigen Abständen Penetrationstests durch. Beauftragen Sie externe Experten, um Ihr System auf Schwachstellen zu überprüfen, und passen Sie Ihre Strategie entsprechend an.
- Schulen Sie Ihr Team regelmäßig: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die erste Verteidigungslinie gegen Hackerangriffe. Organisieren Sie regelmäßig Schulungen, um sie für Risiken wie Phishing, Social Engineering und andere Betrugsversuche zu sensibilisieren. Klären Sie sie darüber auf, wie sie verdächtige Aktivitäten melden und richtig darauf reagieren können.
- Halten Sie Ihre Software aktuell: Veraltete Programme sind ein leichtes Ziel für Hacker. Sorgen Sie dafür, dass alle Systeme und Anwendungen stets mit den neuesten Sicherheitsupdates versehen sind. Nutzen Sie, wo möglich, automatische Updates, um keine kritischen Patches zu verpassen.
- Installieren Sie wirksame Schutzmaßnahmen: Investieren Sie in moderne Schutzmechanismen wie Firewalls, Antivirensoftware und Intrusion-Detection-Systeme. Diese Tools erkennen und blockieren verdächtigen Datenverkehr, bevor er Schaden anrichten kann. Zudem sollten alle Geräte im Unternehmensnetzwerk mit einer aktuellen Sicherheitssoftware ausgestattet sein.
- Implementieren Sie ein Rechtemanagement: Gewähren Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur die Zugriffsrechte, die sie für ihre Arbeit benötigen. Beschränken Sie administrative Berechtigungen auf ein Minimum und kontrollieren Sie die Zugriffe regelmäßig.
- Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig: Richten Sie ein Backup-System ein, das wichtige Unternehmensdaten in regelmäßigen Abständen sichert. Speichern Sie diese Backups an mehreren, voneinander getrennten Orten – idealerweise auch offline, um sie vor Hackerangriffen zu schützen.
- Erstellen Sie einen Notfallplan: Entwickeln Sie einen umfassenden Incident-Response-Plan, in dem festgelegt ist, wie im Ernstfall vorzugehen ist. Dieser Plan sollte klare Zuständigkeiten, Kommunikationswege und Handlungsanweisungen enthalten. Führen Sie regelmäßig Übungen durch, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten wissen, was zu tun ist.
Mit diesen Maßnahmen stärken Sie die IT-Sicherheit Ihres Unternehmens und minimieren das Risiko, Opfer eines Hackerangriffs zu werden. Seien Sie wachsam und bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand der Bedrohungslage.
Fazit
Hackerangriffe sind eine reale Bedrohung, die jedes Unternehmen treffen kann – unabhängig von Größe oder Branche. Die gute Nachricht: Mit einer frühzeitigen Erkennung, einer schnellen Reaktion und einer soliden Sicherheitsstrategie können Sie den Schaden deutlich minimieren. Bleiben Sie wachsam, schulen Sie Ihre Mitarbeiter und lassen Sie in regelmäßigen Abständen einen IT-Security-Check durchführen. So bleibt Ihr Unternehmen auch in einer zunehmend digitalisierten Welt sicher und widerstandsfähig gegen Hackerangriffe.