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Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): In 7 Schritten zurück in den Job

Krankheitsbedingte Fehlzeiten und Unfälle können für Unternehmen nicht nur finanzielle Folgen haben, sondern auch die Arbeitsprozesse und das Betriebsklima beeinträchtigen. Mithilfe des gesetzlich vorgeschriebenen betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) werden Unternehmen dabei unterstützt, Mitarbeiter nach langer Krankheit wieder in den Unternehmensprozess und das Team einzugliedern. Von diesem Eingliederungsverfahren können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren.

Warum ein betriebliches Eingliederungsmanagement wichtig ist und wie Sie Ihre Mitarbeiter in 7 Schritten wieder in Ihr Unternehmen eingliedern, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

 

Was bringt dem Unternehmen ein betriebliches Eingliederungsmanagement?

Ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) kann für Unternehmen von großem Nutzen sein, da es Mitarbeiter, die aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls ausfallen, so schnell wie möglich wieder in den Arbeitsprozess integriert. Dabei geht es um Arbeitnehmer, die länger als sechs Wochen innerhalb von 12 Monaten arbeitsunfähig sein – ganz gleich, ob die Arbeitsunfähigkeit am Stück oder unterbrochen zustande kommt.

Unternehmen, die ein betriebliches Eingliederungsmanagement erfolgreich umsetzen, können somit die Produktivität und Motivation ihrer Beschäftigten steigern und gleichzeitig Ausfallzeiten reduzieren. Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet ein BEM eine frühzeitige und individuelle Unterstützung bei der Rückkehr zur Arbeit, was sowohl die körperliche als auch psychische Gesundheit fördern kann. Darüber hinaus kann ein betriebliches Eingliederungsmanagement dazu beitragen, dass die Mitarbeiterbindung und das Vertrauen in das Unternehmen gestärkt werden.

 

Wie profitieren Mitarbeiter von einem betrieblichen Eingliederungsmanagement?

Ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) kann auch für Arbeitnehmer eine wichtige Unterstützung darstellen. Wenn ein Mitarbeiter aufgrund von Gesundheitsproblemen längere Zeit ausfällt, kann ein BEM ihm helfen, schnellstmöglich wieder in den Arbeitsprozess integriert zu werden. Durch eine frühzeitige und individuelle Unterstützung im Rahmen des BEM werden mögliche Barrieren erkannt und beseitigt, die einem schnellen Wiedereinstieg im Weg stehen könnten. Durch konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise ein angepasstes Arbeitsumfeld, sukzessiv steigende Arbeitszeiten und gezielte Schulungen oder Trainings, kann ein Mitarbeiter seine Arbeitsfähigkeit wiedererlangen und seine täglichen Aufgaben erfolgreich erledigen. Darüber hinaus kann das BEM dazu beitragen, dass der Arbeitnehmer psychisch stabilisiert und begleitet wird, was zu einer schnelleren Genesung beiträgt. Insgesamt profitieren Mitarbeiter von einem BEM, da es ihnen die Möglichkeit gibt, sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren und gleichzeitig im Arbeitsprozess integriert zu bleiben.

 

BEM-Verfahren: 7 entscheidende Schritte zur betrieblichen Eingliederung Ihrer Mitarbeiter nach Krankheit

Eine sorgfältige Planung ist essenziell, um das betriebliche Eingliederungsverfahren erfolgreich durchzuführen. Dabei sollte der Arbeitgeber sicherstellen, dass alle Beteiligten über den Ablauf, die Ziele und die Vorteile des Verfahrens gut informiert sind. Auch eine klare Kommunikation, eine adäquate Analyse, individuelle Maßnahmen und regelmäßige Evaluation sind wichtige Schritte, um den Arbeitnehmer zielorientiert zu unterstützen und eine schnelle Rückkehr ins Arbeitsleben zu ermöglichen.

 

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    1. Evaluation und Controlling
      Um die Fehlzeiten Ihrer Beschäftigten im Blick zu behalten, sollten Sie regelmäßig die Krankenstände Ihrer Mitarbeiter im internen Personalsystem abfragen. Im Allgemeinen sind Unternehmen verpflichtet, Arbeitnehmern, die länger als sechs Wochen in 12 Monaten arbeitsunfähig waren, ein betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten.

    2. Erstkontakt mit betroffenem Mitarbeiter
      Nehmen Sie einen ersten Kontakt zu dem Mitarbeiter auf, der länger als sechs Wochen in einem Jahr krank war, und laden Sie ihn zu einem BEM-Gespräch ein. Durch diesen Erstkontakt wird das BEM-Verfahren eingeleitet. Geben Sie dem Betroffenen Fragen an die Hand, damit er einen ersten Überblick über den Gesprächsverlauf bekommt.
      Nachdem der Betroffene die Einladung erhalten hat, kann er das betriebliche Eingliederungsmanagement annehmen oder ablehnen, sollte das BEM nicht notwendig sein.
    3. Erstgespräch mit betroffenem Mitarbeiter
      Bei erfolgreicher Annahme der Einladung zum BEM-Erstgespräch, sollten Sie sich als Dokumentation einen Gesprächsleitfaden zur Hilfe nehmen. Das Gespräch sollte für den Betroffenen in erster Linie ein Info- und Aufklärungsgespräch über das betriebliche Eingliederungsmanagement sein. Am Ende des Erstgesprächs steht es dem Mitarbeiter wieder frei, ob das BEM-Verfahren weiter gehen soll, oder ob weitere Gespräche für ihn nicht notwendig sind.
    4. Erstellung eines Maßnahmenplans
      Wenn der betroffene Mitarbeiter dem weiteren BEM-Verlauf zugestimmt hat, sollten sie den vorliegenden Fall gemeinsam besprechen und einen Maßnahmenplan daraus entwickeln. Nachdem Sie den Maßnahmenplan erstellt haben, kann der Mitarbeiter die Maßnahmen ablehnen, wenn er diese nicht für notwendig sieht. Bei Ablehnung der getroffenen Maßnahmen wäre das BEM-Verfahren beendet.
    5. Durchführung der Maßnahmen
      Wenn der betroffene Mitarbeiter den Maßnahmen vom betrieblichen Eingliederungsmanagement zustimmt, können Sie die Maßnahmen durchführen. Damit die Maßnahmen nicht verloren gehen, halten Sie diese in einem Maßnahmenprotokoll fest und lassen Sie dieses dem betroffenen Arbeitnehmer zukommen.
    6. Bewertung des Ergebnisses
      Nachdem die Maßnahmen durchgeführt wurden, sollten Sie ein Abschlussgespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter führen. Bewerten Sie bei dem Gespräch das Ergebnis des betrieblichen Eingliederungsmanagements und überprüfen Sie die Wirkung der Maßnahmen.
    7. Sind die Maßnahmen erfolgreich?
      Bei erfolgreicher Wirkung der Maßnahmen sollten Sie die erfolgreiche Umsetzung in einer Abschlussdokumentation festhalten. Mit dieser erfolgreichen Umsetzung gilt das betriebliche Eingliederungsmanagement als beendet. Bei nicht erfolgreicher Wirkung der Maßnahmen sollten Sie den Maßnahmenplan nochmal anpassen und die Schritte nach dem Maßnahmenplan nochmal wiederholen.

 

Fazit

Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein wertvolles Instrument, um länger erkrankte Mitarbeiter wieder in die Arbeitsprozesse eines Unternehmens einzugliedern. Generell sind Unternehmen dazu verpflichtet, betroffenen Arbeitnehmern ein BEM anzubieten. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren von einem betrieblichen Eingliederungsmanagement. Durch konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise ein angepasstes Arbeitsumfeld, sukzessiv steigende Arbeitszeiten und gezielte Schulungen oder Trainings, kann ein Mitarbeiter seine Arbeitsfähigkeit wiedererlangen und seine täglichen Aufgaben erfolgreich erledigen. Mithilfe des BEM schaffen es Unternehmen, dass länger erkrankte und arbeitsunfähige Beschäftigte leistungsbereit und motiviert an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

 

 

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