Zwei irische Forscher haben die europäischen Datenschutz-Apps in puncto Datenschutz unter die Lupe genommen. Das berichtet heise online in dem Artikel „Corona-Apps im Datenschutz-Check: Android telefoniert nach Hause.“ Die deutsche Version der Corona-App sei „technisch vielleicht die sauberste“, allerdings hätten die Experten problematischen Datenverkehr bei Android, dem Betriebssystem von Google, entdeckt.
Bei den Forschern handelt es sich um Dough Leith und Stephen Farell von der School of Comupter Science and Statitics am Trinity College. Zusammenfassend lässt sich aufgrund ihrer Ausführungen sagen, dass die Apps an sich nicht das Problem sind, sondern die Systemfunktionen, auf die sie zurückgreifen. So greifen die Apps für Standardfunktionen wie Benachrichtigungen auf die Frameworks von Android oder iOS, dem Betriebssystem des iPhones, zurück. Bei Android bedeutet das, das Zurückgreifen auf Google Play Services. Heise online schreibt: „Die Forscher haben die dabei von den Android-Geräten an Google übertragenen Daten analysiert. Demnach nehmen die Smartphones etwa alle zwanzig Minuten Verbindung mit Google-Servern auf. Dabei werden den Forschern zufolge neben einem Cookie auch die Telefon- und SIM-Kartennummer übermittelt. Bei weniger häufigen API-Aufrufen wurden auch die weltweit eindeutige Gerätenummer (IMEI), die vom Hersteller vergebene Seriennummer, WLAN-MAC-Adresse, Android-ID und die E‑Mail-Adresse des Google-Kontos übermittelt.“
So reagiert Google
Diese Ausführungen weist das Unternehmen von sich. Google erhalte aus der Corona-Warn-App keine Informationen über den Endnutzer, Standortdaten oder Informationen über andere Geräte, in deren Nähe sich der Nutzer befinde, wird ein Sprecher des Unternehmens zitiert. Er telt zudem mit: “Die Metriken und Telemetriedaten, die in dieser Studie in den Fokus gestellt werden, beschreiben, wie Geräte normalerweise auf dem neuesten Stand bleiben und Menschen und Systeme vor Angriffen schützen. Diese Funktionalität hat nichts mit der Corona-Warn-App im Speziellen zu tun.”
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