Social-Media-Kanäle sind für Unternehmen ein fast unverzichtbares Marketingtool geworden. Sie ermöglichen einen direkten Austausch mit Kundinnen und Kunden. Auch die Politik nutzt die sozialen Medien, um Botschaften zu verbreiten und auf Kritik zu reagieren. Die Bundesregierung hat auf Facebook mittlerweile mehr als eine Million Abonnentinnen und Abonnenten. Genau darauf sollen Ministerien und Behörden zukünftig verzichten fordert der Bundesdatenschutzbeauftragte BfDI Prof. Ulrich Kelber. Facebook-Fanseiten seien mit dem Datenschutz in der EU nicht kompatibel.
Datenschutzbeauftragter: Es braucht Zugeständnisse von Facebook
Die FAZ berichtet von einem Brief, den BfDI Prof. Ulrich Kelber an alle Bundesministerien und obersten Bundesbehörden geschrieben habe. Dort fordere er, dass die Facebook-Seiten der Bundesregierung geschlossen werden müssten. Nur neue Zugeständnisse von Facebook könnten den Weiterbetrieb ermöglichen, heißt es. Bereits im Mai habe er eine Forderung ausgesprochen. Daraufhin habe das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung mit Facebook über die Datenschutzbedenken der Behörde gesprochen. Leider habe Facebook dem Presseamt nur die bereits veröffentlichte Vereinbarung „Addendum“ übersandt. Sie besagt, dass sich die Seitenbetreiberinnen und Facebook die Verantwortung für die Seite teilen.
Unzureichende „Zugeständnisse“ von Facebook
Die FAZ zitiert Kelber: „Dies zeigt aus meiner Sicht, dass Facebook zu keinen Änderungen an seiner Datenverarbeitung bereit ist.“ In Bezug auf die EU-DSGVO sagt er: „Ein längeres Abwarten ist mir angesichts der fortdauernden Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten der Nutzerinnen und Nutzer nicht möglich. Sofern Sie eine Fanpage betreiben, empfehle ich Ihnen daher nachdrücklich, diese bis Ende diesen Jahres abzuschalten.“
Hält sich Ihr Unternehmen an die DSGVO?
Sollten Sie sich unsicher sein, dann macht es Sinn, sich von einer Expertin oder einem Experten beraten zu lassen. Denn: Verstöße gegen die DSGVO werden teuer geahndet.